Mittwoch, November 01, 2006

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"In Hamburg besteht am Mittwoch die Gefahr einer schweren Sturmflut. Der Deutsche Wetterdienst warnt vor Sturmböen. Das Mittag-Hochwasser hat voraussichtlich seinen Höhepunkt von fast 5,90 Metern erreicht und wird in den nächsten Stunden wieder absinken." [http://www.hamburg.de](01.11.2006)

“The wise man in the storm prays to God, not for safety from danger, but deliverance from fear” (Ralph W. Emerson)

Zugegebenermaßen weiß ich von beiden nicht recht viel. Weder von Ralph Waldo Emerson noch von einem richtigen meteorologischen Sturm.

Ich kenne die Stürme, die durch dein Leben fegen. Dich auf den Boden werfen. Und du glaubst du kannst jetzt nicht mehr aufstehen. Ich glaube zu wissen, wie es ist.
Aber ich vergesse es auch zu gern, wie es war. Bis sich die dunklen Wolken erneut am Himmel zusammenbrauen und mich daran erinnern, dass es wohl an der Zeit wäre gewisse Vorkehrungen zu treffen und wenn unvermeidbar, durchzuhalten. Durchhalten. Bis das Toben sich beruhigt hat.

Die geöffnete PDF-Datei zeigt mir das Sturmflutmerkblatt für die Hamburger Innenstadt an.
"Wie wird gewarnt? Rechtzeitig vor Eintritt einer Sturmflut werden Sie gewarnt durch *Böllerschüsse (ab 3,50m über NN), *Rundfunkwarnungen (ab 5,00m über NN), *Untertitelungen im Fernsehprogramm (ab 5,50 über NN) und zusätzlich ab 7,30 m über NN durch *Sirenensignale (1 Minute Heulton: Rundfunkgeräte einschalten!), * örtliche Lautsprecherdurchsagen in besonders gefährdeten Gebieten." (Sturmflutmerkblatt der Stadt Hamburg, Stand 2006)

Wow. In meinem Kopf macht sich die Knoppers-Werbung breit. "Deutschland. Halb 10." "Böllerschüsse".

Ich möchte der menschlichen Psyche nicht unterstellen kein adäquates Frühwarnsystem für persönlichen Stürme zu besitzen, aber wären Böllerschüsse nicht viel effektiver als Ahnungen und Befürchtungen und diffuse Gefühle?
Ein ordentlicher Knall und nichts, das man mit Verdrängen, Vergessen, viel Alkohol, Tabletten, whatever oder einer Kombination von alledem, übergehen könnte.

Meine Gedanken sind heute einerseits bei dem Flug, der mich in wenigen Stunden ins Sturmflutgebiet bringen wird. Ich erinnere mich an die erste Ankunft letztes Jahr.
Im Regen stehend, vom Wind beinah umgeblasen, in beinah völliger Dunkelheit um 11.00 Uhr mittags. In völliger Verwunderung, dass tatsächlich Liechtenstein die höchste Selbstmordrate haben soll und nicht dieser Flecken Erde.
Um einige Stunden später an den Landungsbrücken zu beschließen, dass Fernweh und diese Aussicht unnötigerweise 2 eigene Wörter sind, wo sie doch dasselbe ausdrücken.

Und andererseits bei den unerwarteten Stürmen von gestern Nacht. Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht, was ich an deiner Stelle tun würde. Und meine Allwissenheit schrumpft auf die Größe meines H&M Regenschirmes zusammen. Im Grunde ganz schick, aber nicht sehr gut geeignet für die Stürme mit Sirenensignalen. Aber durchhalten und schaun wie´s weitergeht. Das mach ich gern mit dir.

6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Wie geht's im hohen Norden? Immer noch stürmisch?

°für°immer°sechzehn hat gesagt…

nö, gestern war´s bitterkalt aber sonnig...frier mir fast meinen hübschen arsch ab. aber innerlich ist´s offenes-kamin-feuer-warm.... ;-)
und jetzt: LANDUNGSBRÜCKEEEEEN!!!
glg

Anonym hat gesagt…

Landungsbrücken - Ich erinnere mich ;) Und das innere Kaminfeuer, das freut mich!

°für°immer°sechzehn hat gesagt…

geh heast, jetzt spämmens min blog! ts...

Anonym hat gesagt…

wann kommst denn wieder?

°für°immer°sechzehn hat gesagt…

dienstag in der früh, pünktlich zum morgen gipferl... ;-)