Sonntag, November 12, 2006

clap your hands say yeah

ich war beinah versucht es zu wikipediern. das wort kommunikationsguerilla.

aber ist ja lächerlich. ich brauch kein wikipedia und kein google um das zu beschreiben. kurz gesagt und bewußt mal vereinfacht: UM-Inszenieren von dem was als normal konstruiert und angenommen wurde. mit sprache. mit bildern. mit handlungen. also einfach allem was man kommunizieren kann.

wer jetzt einen unbändigen hunger verspürt - hier ein augenschmaus.

an meine letzte spontane inszenierung erinnere ich mich mit einem lächeln.

das matura valet (wie schreibt man das?) meiner kleinen schwester. auch meine ehemalige schule. schüler, lehrer, eltern, - alle todschick. todfeierlich. alle aufgeregt, alle gut drauf.

an dieser stelle sollte gesagt werden, dass ich die schulzeit ab dem alter von 15 jahren nicht unbedingt genossen habe. um präziser zu sein: ich hab jetzt noch einen schaden davon. im speziellen von der art wie mir gezeigt wurde, was ein normaler schüler ist. und was jemand wie ich ist. und welche meinungen (vor allem politisch, menschlich, gesellschaftlich) die braven auszeichnen. und die ungemütlichen brandmarken. ich war eindeutig zweiters "du bist ein virus, der die ganze klasse infiziert". eine handvoll von lehrpersonen, im speziellen einer (wer die schule kennt, weiß genau welcher gemeint ist) hat es aber geschafft mich mit geistigem balsam doch noch bis zur matura zu verartzten.


aber oh, zurück zum valet meiner schwester!
jeder der maturanten wird einzeln mit ein paar sätzen vorgestellt. x hat immer so eine positive laune in der klasse verbreitet, y war uns eine große hilfe bei der vorbereitung der tischtennisturniere...etc... dann kommt meine schwester an die reihe.
"...und sie zeichnete sich vor allem dadurch aus, dass sie trotz verbot des direktors als einzige auf schülerdemos gegangen ist!".

eine kleine welle von vornehmen belächelnden lachern geht durch die menge.

ich weiß bis heut nicht was mich geritten hat, ich denke mal es war der brennende stolz der liebenden schwester, dass es über meine kleine gewaltig mehr zu sagen gibt als schlicht und langweilig: sie hat funktioniert.

der moment dieses vornehmen lachens, ich nutze ihn und beginne mit absoluter selbstverständlichkeit für diese charakterstärke laut zu klatschen. und ja! es funktioniert! die masse, dankbar, dass jemand die führung für die bewältigung dieser doch so manchen eher peinlich berührenden ungehorsam-hervorhebenden-situation, übernimmt, KLATSCHT MIT!

das gesicht des lehrkörpers, aber vorallem das gesicht meiner kleinen schwester werde ich wohl niemals vergessen. und dieses subtile würdevolle gefühl, dass es immer einen weg gibt um zu sagen, was gesagt werden muss.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

hat zwar nix mit deinem blog zu tun,
aber ich hab von dir geträumt.
du warst bei uns zu besuch,
und mein macker hat sich in dich verliebt.
danke auch! ;)

Anonym hat gesagt…

Leider sitzt nur eine Person vor diesem Bildschirm, deshalb kann ich niemanden mit Klatschen anstecken. Dafür klatsche ich umso lauter beim Lesen dieser Guerilla-Aktion :)

°für°immer°sechzehn hat gesagt…

lol

ich fühl mich geehrt, sabi: Du träumst von mir!

;-)

@ samoafex: hehe...ich ertappe mich immer noch dabei, wie ich ständig weise worte aus den filmen gestern zitiere...thx for that!

Anonym hat gesagt…

von wem sonst? ;)