Samstag, Juli 07, 2007

[herman dune]

endlich live in vorarlberg.

eine der wenigen bands, die von mir aus die ganze nacht spielen könnte, ohne dass mir auch nur ansatzweise langweilig werden würde.

trotz aller begeisterung blieben die gefühle gemischt. der raum bestuhlt mit weißen betischtuchten ovalen tischen. bankettähnlich. das publikum - ca. 30 prozent junge menschen, der rest: mütter, tanten, väter. alle schauten irgendwie nach geld aus. als ob die eltern gemeint hätten, komm, du brauchst etwas kulturelle bildung, ich lad dich auf´s herman düne konzert ein. herman wer? irgendwie komisch. oder lag es an bregenz selbst?

der merchandise wurde anschließend regelrecht leergefegt. geld spielt keine rolle. es war unglaublich.

auf der rückfahrt vergrub ich mich in gedanken, ob ich eventuell etwas verpasst hatte in der entwicklung dieser band. oder ob ich die texte missinterpretierte. oder ob ich über nacht plötzlich einen leicht elitären geschmack entwickelt hatte.

ich vermisste zudem die halbfertige unbeholfenheit mit der sie spielten, wie z.B. noch vor einem jahr bei der bad bonn kilbi. alles in allem war es wie das langersehnte weihnachtsfest, dessen kindlicher zauber plötzlich verpufft war.

vielleicht liegt es auch an mir. vielleicht hatte ich mich zu sehr darauf gefreut. ich hätte sie einfach lieber in einem kleinen dreckigen club gehört. mit lauter nerds und menschen, die sich in chatforen über gitarrensoundeffekte aufhalten. vielleicht ist es das. vielleicht sind sie mir zu massentauglich geworden. um gottes willen, bin ich tatsächlich so ein nerd? oder geht es eh nicht um massentauglichkeit und mein eindruck ist eh nicht der falsche und es hat sich tatsächlich was verändert?

um mit der enttäuschung umzugehen weine ich derweil ein bißchen zu "the static comes from my broken heart". und freu mich dann schon wieder auf brazilectro heut. tanzen hilft immer.

;-)

1 Kommentar:

harald hat gesagt…

The Static Comes From my Broken Down Heart - was für ein grossartiger Song.
Komm doch mal nach Berlin, die Gäste bei den nicht seltenen Stanley Brinks / André Herman Düne gigs sind alle arm aber begeistert.