Sonntag, Jänner 15, 2006

strictly ballroom

gestern tat ich, was eigentlich nur den härtesten der hartgesottensten vorbehalten bleibt. ein akt, der bei nichtbeherrschung schnell ungeahnte formen der selbsterniedrigung und verzweiflung herbeiführen kann.

ich war auf dem maturaball meiner ehemaligen schule.
maturaball, dieses wort findet ein freund aus hamburg so lustig. bis gestern fand ich es eher abstoßend. erschreckend.

die beziehung zu meiner alten schule ist eine art hass-neutralität. von liebe muss ich hier nicht sprechen. jemand der mich kennt, weiss, das hat es nie gegeben. doch meine wunderhübsche kleine schwester war (und ist wohl der einzige) grund, sich dieses "ereignis" anzutun.

es begann wie solche bälle immer beginnen. mit dem sektempfang. sehr charmant und bezeichnend für den wind, der duch die dortigen hallen der bildung weht: es gab für jeden gast genau einen "sektbon". noch nie erlebt? ich bis gestern auch nicht.

ein alter bekannter rettete die situation und steckte mir heimlich seinen bon zu. in weiser voraussicht, welche szenen sich mit einer untersekteten (so wie unterzuckerten) eva abspielen könnten. danke nochmal! :)

das programm hatte durchaus seine hellen momente. mein persönlicher künstlerischer höhepunkt ereignete sich um etwa mitternacht.

professor kilga als singender holzfäller michael palin aus monty pythons flying circus. (..."ich fälle bäume, hüpf und spring, steck blumen in die vas; ich schlüpf in frauenkleider, und lümmle mich in bars"...) :D academyverdächtig.

ein must-do des abends: die tombola! siehe da "preis nummer 37". auf der suche danach gabelte ich noch eine weitere verlorene ehemaligen-seele (ingrid, mit den ehemals leucht orangen haaren) auf und wir mussten dann gemeinsam feststellen, dass preis 37 (anmerkung: ein päckchen jasskarten, haha) verloren gegangen war.
als entschädigung dafür lud uns der bemühte und etwas ratlose junge tombolaherr auf einen drink ein. den er wie ich sah auch noch aus eigener tasche bezahlte. süß sowas.

beim tanzen mit meinem lieben herrn papa lief ich dann dem unvermeidbaren über den weg. dem direktor. aber dank meiner großstädtisch erlernten ich-seh-dich-nicht-darum-siehst-du-mich-vielleicht-auch-nicht- anti-näher-komm-mimik, beließen wir es bei einem gegenseitigen wahr-nehmen. uff!!

ein paar gläser später faßte ich schließlich mut, mich dochmal richtung lehrertisch zu bewegen, vielleicht war es aber auch nur aus langeweile. entpuppte sich jedoch als sehr feine idee. natürlich auch weil bestimmte teile des lehrkörpers sich lieber auf der tanzfläche tummelten. ein schwätzchen mit kilga, jugl und petter. angenehm.

weniger hilfreich waren die gläser bei dem versuch meiner mutter zu erklären, warum ein tattoo eine bewußte entscheidung ist. ein schmuck. und etwas das man sein leben lang haben will. ich im ballkleid rief ihr wohl den ganzen abend in erinnerung, was für eine tolle tochter sie doch hat. aber halt eine mit etwas saugrauslichem auf dem arm.
aber wenigstens bin ich weder hoch verschuldet durch hausbau oder schwanger. zwei dinge, die man normalerweise so in meinem alter in vorarlberg macht. es bestehen also chancen, dass sie mein tattoo doch irgendwann lieben lernt. hahaha.

dann der dunkelste moment des abends. angegraben werden vom security mann.
hübsche frau hier, hübsche frau da. wenn der wüßte, dass ich, sofern ich schuhe anhabe, die eine schnelle flucht nicht völlig ausschließen, nicht unbedingt jemand bin, der komplimente von eben seiner berufssparte bekommt. wobei, mein letzter rauswurf liegt nun schon wieder einige monate zurück (@ magnet, berlin). gott, ich werde alt.

und dann das katerfrühstück. was sich in einer tour durch k-shake und enjoy gestaltete. im enjoy hatten wir dann tatsächlich noch stress mit einem security. also eigentlich meine kollegin. ich gebe zu, der zeitpunkt für das wort "wixer" war nicht geschickt gewählt, so face to face zu mr. muskelpaket. auweia.

und ich habe es tatsächlich geschafft jemanden aus dem nachbarort kennenzulernen, den ich bis dato noch nie gesehen hatte. ein ganz netter mit gutem musikgeschmack. wunder geschehen.

der unvergessliche abschluss der nacht: sturzbetrunken abgeholt werden vom papa um 7 uhr in der früh...für immer 16, oder wie war das? :P

6 Kommentare:

canadian, eh! hat gesagt…

tja, das enjoy und seine netten türsteher...wer hat da nicht schon seine (schmerzlichen) erfahrungen gemacht mit denen? =)

"ein paar gläser später faßte ich schließlich mut..." - ich seh dich hinwanken *lach*

°für°immer°sechzehn hat gesagt…

in DEN schuhen wankte ich auch ohne alkohol...hahaha

samoafex hat gesagt…

Das mit dem abgeholt werden vom Papa, das ist wirklich ergreifend :) Hihi, du bist ein närrsches Gürkle ;)

°für°immer°sechzehn hat gesagt…

gürkle, hahaha
das wäre ein hinweis auf deine plural-übungen für unsere freunde aus deutschland... :)

wir sollten echt mal wieder gemeinsam närrisch sein!! *erinnernwill* hihi

Anonym hat gesagt…

So ist das mit den Schulbällen. Kommt mir bekannt vor. Ausser dem abgeholt werden, habe ich das 1 zu 1 auch mal erlebt. Viele Jahre später gab es dann mal ein Klassentreffen. Auch weja, nie wieder Klassentreffen. Hausbauverschuldet und mit Kindern die - wegen der elterlichen Unfähigkeiten und Selbsbelügungen - ein psychosomatisches Krankheitsbild mit vielen Variablen an den tag legen. Und ich dazwischen, Palaver über Windeln und Husten und Schnupfen und Pickel und Zoobesuche und Schnullerverlegt und …Einfach nie wieder Klassentreffen. Erst wieder wenn alle Kinder gross sind und die Klassenkollegen Grosseltern.
Dir hat es unterm Strich aber anscheinend dann doch gefallen.
bis dann, caspar

Anonym hat gesagt…

Hach...da kommen Erinnerungen an meinen Ball hervor...oh man, schon bald so lang her. Wie die Zeit vergeht...